Druckereiverantwortliche wirken oft, als seien sie Getriebene. Druckereien unterbieten sich gegenseitig im Preis, die Lieferantenpreise steigen unaufhörlich und die Kunden drücken die Verkaufspreise, wo sie nur könnten. Nach Unternehmensstrategie klingt das nicht - vielmehr nach ausgequetschter Zitrone. Da wundert es, dass es überhaupt noch Druckereien gibt.
Die Frage ist: Kann eine Strategie dabei helfen, als Druckerei erfolgreicher zu werden? Die Antwort lautet: Ja, nur durch die richtige Strategie wird Ihre Druckerei besser, als andere.
Der Systemforscher Wolfgang Mewes hat Anfang der 1970er Jahre die Engpasskonzentrierte Strategie entwickelt. Dazu hat er zahlreiche besonders erfolgreiche Unternehmen und Führungskräfte analysiert, um herauszufinden: Was machen die Erfolgreichen anders als andere? Sein Ergebnis war: Erfolg ist einzig und allein eine Frage der richtigen Strategie!
Ob man sich die Blue Ocean Strategie zunutze macht, die dazu anhält sich andere Märkte bzw. andere Marktsegmente auszusuchen, auf denen weniger Wettbewerb herrscht und damit der Konkurrenz auszuweichen. Oder ob man sich z.B. auf die EKS – die Engpasskonzentrierte Strategie fokussiert, die uns anhält, sich auf seine Zielgruppe zu konzentrieren, deren speziellen Engpass zu beseitigen und sich dadurch unersetzbar zu machen. Oder ob man eine andere Methode wählt, ist einerseits Geschmackssache. Womit komme ich am besten klar? Andererseits hängt es von Ihrem jeweiligen Business ab. Viel wichtiger als das „wie?“ ist aber das „ob“. Entscheidend ist, dass Sie überhaupt strategisch planen und vorgehen.
Nur wer eine Strategie für sein Unternehmen hat, kann dem Konkurrenzkampf entgehen und wird sich der Preisspirale entziehen können.
Strategie meint in diesem Zusammenhang nicht, eine Vertriebsstrategie – „Wie bringe ich das, was ich gerade produziere, am besten an den Markt, an die Kunden?“ (Ja, die brauchen Sie auch.) Strategie meint auch nicht das viel geübte Prinzip: „Ich muss einfach länger durchhalten als mein Wettbewerber“.
Strategie bedeutet, das gesamte Unternehmen nach einer durchdachten und festgelegten Vorgehensweise auszurichten. Was produziere ich? Für wen produziere ich? Was genau braucht meine Zielgruppe oder Kundschaft? Wofür braucht sie mein Produkt überhaupt, im Sinne von, was machen sie da konkret mit? Wie muss ich deshalb ein Marketing aufstellen? Welche Botschaft, welche Werte kommuniziere ich nach außen? Wie sorge ich dafür, dass meine ganze Mannschaft (und nicht nur mein Verkauf) dahintersteht und das nach außen verkörpert?
Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, ausgerechnet in Ihrem Betrieb ginge das nicht. Und ja, es ist viel Arbeit, auch und gerade das Mitnehmen der gesamten Belegschaft. Aber es lohnt sich.
Fazit
Zählen Sie nicht länger zu den Strategie-Verweigerern. Denken und handeln Sie strategisch. Aber auch hier gilt: Verzetteln Sie sich nicht. Anstatt 25 Strategiemodelle zu studieren und gegeneinander abzuwägen, einfach anfangen. Machen statt wollen. Wenden Sie meine 7 Tipps konsequent an und Sie werden ganz schön weit damit kommen.
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